Samstag, 20. Dezember 2008

Dezember und Weihnachten

Hey... Ich habe lange nichts mehr geschrieben, und nun ist fast Weihnachten...
Mein erstes Weihnachten nicht zu Hause. Aus der Ferne betrachtet ist es etwas anderes: Ich sehe nicht all das Zeug drumherum und den jährlichen Zirkus, ich denke daran, dass es ja wirklich um das Zusammenkommen geht. Und wenn weil ich das jetzt hier so klar feststelle, finde ich Weihnachten wieder prima:) Leider muss ich arbeiten, und überhaupt ist es der unpassendste Ort um in solche Stimmungen zu verfallen. Auch wenn sich die Chinesen alle Mühe machen, den Brauch zu importieren - oder nein, eigentlich nur dir chinesischen Geschäftsleute... Die Transformation der Dinge in diesen Kulturkreis ist bizarr. Ich werde ein paar Bilder machen.

Donnerstag, 20. November 2008

Xiamen und alles drumherum...


Freitagmorgen... 1. Urlaubstag: Aufwachen, rausgucken und frische Luft atmen.











...später barfuss den Wasserfall hochgegangen, zum Schluss geklettert und dann zur Kante. Runterspringen war leider nicht drin:)








Die berühmteste der Hakka Siedlungen -UNESCO Weltkulturerbe - ist nur ca. 300 Jahre alt und immernoch bewohnt.






Sehr schönes Dörfchen, mit einem Fluss in der Mitte und Bergen rundherum. Wir haben eine Nacht in der Herberge des Ortes geschlafen und vor dem Schlafengehen alberne Trinkspiele mit chinesischem Bier gemacht.




Bergsteigen fuer den Ausblick:) Dank Yuyang, Expraktikant bei EXH und Erklimmer von 5000dern in einer Person haben es aber alle heil hoch und irgendwie auch wieder runter geschafft. Meine Lieblingsjeans wurde aber Opfer des Abstiegs und der Muskelkater am nächsten Tag blieb natürlich auch nicht aus...



Andere Dörfer, immer entlang des Flusses. Und immer gutes Wetter. Perfekt:)







Office Out*

Guten Morgen:) Ich bin heute zu früh aufgewacht aber dachte ich sei schon zu spät. Nun ist es also noch nicht mal Zeit auf Arbeit zu gehen - und das obwohl ich gestern noch ausgegangen bin... Sowas. Zeit also über Xiamen zu berichten:)
Mein Büro hatte nämlich letzte Woche 2-järiges Jubiläum und das ist Grund genug gewesen mal in den Urlaub zu fahren. Also sind wir(fast alle Mitarbeiter und ZhangXi) Donnerstag Mittag von Shanghai in den Süden geflogen, nach Xiamen. Es ist verrückt, aber beinahe die ganze Stadt - mit Flughafen - liegt auf einer riesigen Insel dicht am Festland. Und da das Klima dort subtropisch ist, kann man gleich mal wieder kurze Sachen anziehen und die warme Sonne genießen. Leider war ich nicht baden, denn wir sind sofort nach der Ankunft mit einem wirklich abenteuerlichen Überlandbus in die Berge gefahren, denn unser eigentliches Ziel waren die alten Erdbauten der Hakkakultur. Die haben sich vor ein paar hundert Jahren eine ganz besondere Architektur ausgedacht, deswegen sind ihre Bauten jetzt UNESCO Weltkulturerbe.
Nach 3 Stunden sind wir in einer größeren Provinzstadt angekommen und haben dort üebrnachtet, da es im Dunkeln zu gefährlich ist in die Berge zu fahren. Am nächsten Tag wusste ich auch warum: Die Chinesen haben zwar schöne Straßen, aber keine Leitplanken oder sowas und wenn dann nur an den wirklich gefährlichen Stellen. Und in unserem klapprigen Bus währe ich auch nicht so gerne Serpentine für Serpentine gefahren mit schönem Blick auf den Abgrund... Also am nächsten Tag Kleinbus gemietet und bei schönstem Wetter durch Bananenplantage und Bambuswälder zuerst zum wirklich idyllischen Sea Tree Wasserfall und danach zur den ersten Häusern. Und es war überraschend: China hat wirklich noch Orte mit sauberer Luft, reinen Flüssen und Vogelgezwitscher. Somit quasi eine Überdosis Natur für mich nach 2,5 Monaten ausschließlich Shanghai. Die Dörfer dort sehen aus wie gemalt und es erinnert irgendwie an ein Freilichtmuseum oder sowas, wenn die Einwohner dieser Siedlungen wirklich noch mit ihrem typischen Sonnenhüten und Lastentragen auf den Schultern von den Reisfeldern kommen. Dazu haben wir in dem allerschönsten Dorf in ner Miniherberge übernachtet - ich habe mich so wohl gefühlt. Auch unsere Gruppe war sehr lustig, meine lieben chinesischen Kollegen sind mir nun auch noch mehr ans Herz gewachsen, ebenso wie Marie. Ich hatte also wirklich entspannende und ausgefüllte 3 Tage, die mich glücklich gemacht haben. Umso trauriger war es am Sonntag wieder aufzubrechen und nach 1,5 Stunden Flug im kalten, diesigen und dreckigen Shanghai anzukommen.

Mittwoch, 12. November 2008

1933 Schlachthaus






- ich hatte ja schon von diesem unglaublichen Gebilde berichtet, nun könnt ihr selber sehen was mal das größte Schlachthof von China war...

Samstag, 1. November 2008

Aus einem Lehrbuch Deutsch...

nun können wir sehen, was Chinesen über Deutschland lernen:



Stimmt doch, oder? Wir wohnen bei Kaufleuten und Hausfrauen, gehen immer um 8 aus dem Haus(vor allem Studenten), trinken Bier nach dem Mittagessen und gehen Abends erstmal ne Runde spazieren um dann wirklich sehr spät ins Bett zu gehen:)

Aber über was sich die Welt in Deutschland wundert ist auch interessant... Ich kann mich in China z.B. über die Langsamkeit wundern: Ich hab noch nie Menschen etwas derartig langsam tun sehen - z.B. gehen. Man kann sich das nicht vorstellen, wenn man es nicht erlebt, wie ich in jeder Mittagspause. Oder letzten Donnerstag: Erich, mein Chef, hat im Rahmen von einer Vorlesungsreihe unser Büro in der Tongji Universität vorgestellt. Wir Mitarbeiter konnten auch hingehen. Also kam halb 6 die automatische Erinnerung auf unseren Computern zum Aufbruch. Erstmal haben dann alle noch ewig ihre Sachen im Büro erledigt um dann 10 Minuten lang zu entscheiden, ob wir das Taxi oder den Bus nehmen und wer mit wem fährt und und und. Da es geregnet hat, war es schwer ein Taxi zu bekommen. Also auf den Bus gewartet. Ewig. Dann kam der Bus, natürlich total überfüllt, und dann auch noch Rush Hour - also Schritttempo. Nach drei(!) Stationen sind wir an der Universität angekommen, Marie und ich schon total aus dem Häuschen das wir alles verpasst haben. Und dann kommen wir in den Vorlesungssaal und es hat noch nichts angefangen, alle sitzen auf ihren Stühlen und warten auf die Vorträge. Perfekt in Time, nach einer Stunde! Wirklich! Für diesen Weg hätte ich vielleicht 20 Minuten gebraucht. Aber Chinesen wissen dass sie langsam sind und kalkulieren dafür schonmal eine Stunde ein... Darüber hab ich mich gewundert. Und innerlich auch ein bißchen aufgeregt.

Sonntag, 26. Oktober 2008

Shanghai Biennale

...dann endlich diesen Sonntag!








Und hat auch nur 50 Cent Eintritt gekostet. Leider machen die aber schon gegen 5 zu sodass ich gar nicht alles geschafft habe. Also werd ich natürlich nochmal hin. Es gab ein paar wirklich gute Sachen; Installationen, Grafiken, Photos, Bilder, Aniamtionen. Aber auch z.B. auch überdimensionierte Ameisen in Regenbogenfarbenmetalllack die die Fassade hochklettern. Naja.

Sonntags im Fuxing Park





Samstag, 25. Oktober 2008

Ein neues Projekt für Susanne!

Ja... Während wir auf die Antwort der Bauvoranfrage in der Schweiz warten, darf ich wieder ganz allein an einem neuen Projekt arbeiten. In einer Industriestadt irgendwo südlich von Shanghai wollen ein paar Industrielle auf einen Teil ihrer 4000 - Arbeiter - Schuhfabrik noch ein nettes Dachgeschoss mit den Büros für die beiden Chefs haben. Meine Aufgabe, tadah!

Montag, 20. Oktober 2008

Meine Lieben,

Ich liebe meine Arbeit. Ich kann es nicht anders sagen. Ich freu mich auf jede neue Woche und wunder mich dann wie schnell die wieder vorbei ist. In den letzten Tagen bin ich immer glücklich nach Hause gegangen. Außer Donnerstag, da war ich erst noch mit Zhang Xi und Erich essen. Zhang Xi ist selbst gefahren und das war irgendwie schon seltsam. Ansonsten sitze ich immer nur in Taxis und hoffe da anzukommen wo ich hin will. Die beiden kennen sich natürlich ganz wunderbar in der Gegend aus und deshalb hab ich wahrscheinlich das schönste Gebäude sehen dürfen, dass es in meinem District gibt: Ein altes Schlachthaus aus den 30iger Jahren, 5 stöckig, komplett aus Beton und nun sehr schön saniert. Damals war es das größte in Asien. Es gab Rampen für die Kühe um sie auf die verschiedenen Ebenen zu transportieren und ein großes Atrium, wahrscheinlich damit sie ausbluten konnten. Alles ist verwinkelt und es gibt tausend Treppen und man verläuft sich schnell. Da drin war das Restaurant. Wir haben schön gegessen und ich konnte wieder ein paar neue Dinge über die Kultur erfahren. Wenn man z.B. hier zur Schule geht, jedenfalls zu dem Zeitpunkt als es Xhang Xi tat, wurden Armbinden an die Besten der Schule verteilt, damit jeder das sehen kann und sich die anderen Schüler noch mehr anstrengen auch so gut zu werden. Es ging dabei nicht nur um Noten sondern um Betragen, Pünktlichkeit, Hilfsbereitschaft und so weiter. Zhang Xi hat nie eine bekommen. Aber eigentlich wird damit schon im Kindergarten angefangen, indem jeder über seinem Fach ein Plakat bekommt, wo Symbole für schlechtes oder gutes Verhalten angebracht werden. So steht man auch als Kind schon früh unter dem Druck, immer besser werden zu müssen. Und es geht immer so weiter. Ist man sehr gut in der Hochschule, kann man Hilfskraft werden und dann Assistent und dann Dozent und irgendwann vielleicht Professor. Aber es gibt keinen anderen Weg dahin. So kann niemand anderes an der Uni z.B. Architektur lehren als jemand, der zuvor diesen Weg gegangen ist. Es gibt keine Lehrkräfte von außerhalb oder Gastdozenten – selbst Zhang Xi als chinesische Architektin dürfte dort nicht lehren. So gibt es keinen Input von außen und sie entwickeln sich nicht weiter. Die Lehren sind so überholt, dass in unserem Büro sogar nur Leute eingestellt werden, die so kurz wie möglich in der Uni waren – andernfalls – so Zhang Xi, sind sie zu nichts mehr zu gebrauchen. Und ich hab mich nie gewundert warum alle meine Kollegen auch nur zwischen 20 und 30 sind. Ich hab mich nie gefragt warum es keine alten Architekten bei uns gibt. Vielleicht ist da auch ein Grund warum es mir so gut gefällt. Alle sind jung und machen total schöne Sachen. Unser kleines Büro fängt jetzt sogar an, Taschen zu designen. Alles passiert in diesem einen Raum, alles zusammen. Ich arbeite an meinem Projekt in der Schweiz, gerade zeichne ich die Konstruktionsdetails und mache das Baugesuch fertig. Neben mir an meinem Tisch sitzt Marie, eine Französin, die diese Woche angefangen hat. Sie arbeitet an den Mustern für die Taschenkollektion und mir gegenüber arbeitet Sara an der Inneneinrichtung für ein neues Spa. Andere entwickeln gerade Möbel oder arbeiten an Ausstellungskonzepten. Ich mag das total gerne. Mittags gehen alle Angestellten zusammen zum Lunch und an manchen Freitagen geht’s nach der Arbeit noch zusammen zum Dinner. Letzte Woche haben wir auch eine kleine Katze bekommen, die unsere Chefs auf der Straße gefunden und gerettet haben, als es noch ein Baby war. Nun ist sie ein bißchen größer und lebt bei uns im EXH Design Office. Sie spielt mit dem Modellbaumaterialien und liegt am liebsten neben den warmen Rechnern unserer Sekretärinnen oder bei unserem Schneider. Zwischendurch zieht sie ihre Runden um die Tische und sucht nach Aufmerksamkeit – immer eine gute Gelegenheit mal 5 Minuten nicht auf den Bildschirm zu gucken. Denn dass macht man wirklich den ganzen Tag – und ein bißchen Handzeichnen und Modellbauen.

Samstag, 11. Oktober 2008

Es geht mir gut...


und ich hab meinen Pony geschnitten...*

Ich bin sehr zufrieden mit mir und Shanghai, deshalb gibt es auch kaum neues zu berichten - Arbeit gut, Leute gut, Wetter gut... alles prima in China;-) Okay, langsam wünsche ich mir Kartoffelpüree und die Bonduelle Salatmischung oder Königsberger Klopse. Und Käse natürlich. Den gibts hier zwar aber alles super teuer. Langsam sollte ich mal anfangen meine Visaverlängerung zu organisieren, weil meine Aufenthaltsgenehmigung Ende Oktober ausläuft. Aber das sollte kein Problem sein, man kann hier in Shanghai schonmal mindestens um einen Monat verlängern, danach werd ich nach Hong Kong ausreisen. Das Problem haben aber viele die ich auch kenne und so können wir uns alle verabreden und gemeinsam dorthin fahren und 3 Tage auf unsere Visaausstellung warten... Trifft sich gut, ich wollte unbedingt dorthin.

Mittwoch, 8. Oktober 2008

Wall of Fame

Da waren Stella und ich mal so unglaublich kreativ und haben einen Bruchteil unserer Bilder ausdrucken lassen um sie damit unsere spackigen Wohnzimmerwände zu überkleben. Und wenn wir gehen soll muss die Wand voll sein;-)

Bilder der nächtlichen Streifzüge...







Donnerstag, 2. Oktober 2008